Urlaub, Mass Effect Andromeda – die Moshae sagt wie’s ist

Diese Woche hab ich frei und habe gestern erst mal Planeten quasi terraformed: Ich spiele gerade Mass Effect Andromeda. Wo Mass Effect 1- 3 mir mit der drohenden Vernichtung allen höher entwickelten organischen Lebens die Stimmung der allzu realen Klimakatastrophe, die über unserer aller Köpfe hängt, einzufingen schien, löst Andromeda eigentlich das Gegenteil bei mir aus: Wir wachen aus einem Cryo-Dornröschenschlaf auf und die Galaxie, die aus der Ferne vor 600 Jahren noch das perfekte neue Leben versprach, entpuppt sich als halb zerstört durch eine seltsame dunkle Energie-Katastrophe. Andromeda tut als Geschichte einen utopischen Raum auf, da unser Auftrag ist, das Klima verschiedener Planeten zu retten und eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Zwar gelingt uns das vor allem wegen einer mysteriösen Ancient Technology aka Magie, aber es fühlt sich gut an, wenn ich dann plötzlich durch das Wasser am Ufer von toxischen Seen, das mich noch vor ein paar Tagen verätzt hat, spazieren kann, oder auf einem Eisplaneten das Klima endlich wieder so milde ist, dass aus dem Eis Wasser für Siedlungen auf anderen Planeten abgebaut werden kann.

Auch Politics spielen eine tragende Rolle, und diese Worte der Moshae Sjefa der Angareans zu einem kriegerischen Konflikt mit einer Invasoren-Spezies, den Kett, die sich vom ersten Kontakt an der Kommunikation verweigerten und die Angaraeans töten oder versklaven, blieben mir im Kopf: “The real question is: how do we define victory over them? Complete eradication? Unlikely, costly, and… morally dubious. Drive them away? How? What stops them from returning?” Die Hauptfigur, Sara Ryder, entgegnet: “Peaceful coexistence doesn’t seem to be an option.” Diese aussichtslose Verfahrenheit von Krieg macht mich immer wieder fertig und dieser kleine Dialog, der darin mündet, dass die Moshae sagt, “The Kett are not a simple problem, we can’t reduce them to a simple solution” ist banal, aber er hallte in meinem Kopf als Echo auf die Stimmen dutzender privater Kriegs- und Friedens-Expert*innen, die genau wissen, was die einzig richtige Lösung wäre, nach.

Außerdem will ich diese Woche endlich Deb Chachras How Infrastructure Works fertiglesen, und Mexican Gothic von Silvia Morena-Garcia. Für Lesen hatte ich die letzten Wochen jenseits von Lektüre während Tramfahrten null den Kopf frei. Wo andere sich wegen Reisen auf Urlaub freuen, tu ichs inzwischen, weil ich endlich mal wieder genug innere Ruhe finde, um lange lesen zu können, ohne dass mich tausend andere Gedanken und Punkte für To-Do Listen umsäuseln.

Heute wiederum such ich jetzt dann erst Mal Musik raus, denn ich werde heute Abend entspannte und experimentelle Ambient Sounds beim After Work vom Kunsthaus auflegen, von 19 bis 22 Uhr. Am After Work Abend könnt ihr die Inside Street Ausstellung eintrittsfrei ansehen und Pola Ruin, Matthias Dachwald und Fabian Lenthe machen eine Special Führung durch die Austellung, bei der sie Lyrik vortragen, die vom Ausgestellten inspiriert ist. Hier mehr Info.

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