Ein Brief

Ich dachte ja, dass “bad” in “megabad gmbh” stünde für Sanitärkram. Aber 20 Tage nach Lieferfrist ist die Lieferung für meine Kloschüssel (bei den Baumärkten vor Ort gabs keine passende) noch nicht mal verschickt und ich bekomm keine Antwort auf diverse Anfragen und da musste ich jetzt halt zum Widerruf per Einschreiben greifen. Es war entsetzlich. Ich verschicke höchstens alle zwei Jahre mal einen Papier-Brief und das endet IMMER damit, dass ich mindestens eine Stunde die Wohnung bei der Suche nach Briefumschlägen auf den Kopf stelle, von denen ich sicher bin, dass ich noch irgendwo die angebrochene bisschen vergilbte Packung vom letzten Mal habe, die dann tatsächlich zwischen alten Konzertplakaten und ORCHID-Deko-Resten in der Abstellkammer finde, dann in diversen Anläufen die rechtlich beste Einschreiben-Briefmarke online zu kaufen schaffe, um dann genauso viel Versuche darauf zu verwenden, Adressen auf einen Umschlag zu drucken, weil ich mich erinnere, dass mein Drucker das kann, aber enden tut es dann IMMER damit, dass ich fluchend die Adressen doch einfach auf ein A4-Blatt ausdrucke, ausschneide, dann ewig Kleber suche, den Umschlag drin ertränke, die Adressen doch zu klein finde, wieder abziehe und noch mal größer ausdrucke, noch mal alles voll Kleber schütte, um dann irgendwann erschöpft mit dem aufgequollenen Umschlag zum Briefkasten zu torkeln, dort noch schnell klein mit nem Bleistiftstummel ‘sorry!’ hinten in die Ecke draufschreibe, weil es mir vor Briefträger*innen und überhaupt peinlich ist, sowas zu verschicken. Manchmal komme ich mir schon sehr lebensunfähig vor.

#Alltagsstruggle

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