La Musique: sAuce, Hhappiness, Cats & Cats & Cats, Ital

Eine kleine Empfehlung aus dem Future Bass / Glitch Hop Sektor: sAuce hat auf bandcamp ein Album mit einigen richtig schönen Tracks released: ‘Forge Through Future‘.

[bandcamp album=1953291587  bgcol=FFFFFF linkcol=4285BB size=venti]

Ich bin ganz ehrlich: Vieles aus dieser Musikecke finde ich inzwischen unspannend, weil es zwar einen Haufen handwerklich gute Producer gibt, von denen aber leider viele auf denselben paar Ideen herumreiten. Vielleicht wird’s jetzt einfach totgeritten wie Dubstep zuvor – was für eine Reise: von Digital Mystikz über James Blake zu drei Grammys für Herrn Skrillex! Glückwunsch, harhar! -, hey, aber manchmal lohnt sich’s dann doch weiter die Ohren offenzuhalten und es finden sich ja auch immer wieder richtig gute Sachen zwischen all dem Konsenskram. Sowas ist dieses sAuce Album für mich:

Grandiose dicke Beats, stolpernd und dich doch eisern an der Hand nehmend. Sweete introvertierte Melodien, die aber nie zu kitschig werden. Funkelnde und blubbernde Synthies und Samples. Liebe zum Detail: Das hier schielt nicht einfach nur auf Effekte und den Dancefloor, sondern nimmt sich Zeit Songs zu entwickeln. Vom verhallt orgelnden Opener ‘Hmmm’ bis zu ‘Lullabytes of Memory’ mit dieser kleinen nostalgischen Sax/Trompetenlinie… als würde sich ein einsamer mitternächtlicher Bläser mit dem fett vor sich hinbollernden Synthieriff duellieren, nein, eben nicht duellieren, sondern sAuce schafft’s dass sich das wunderbar ineinanderfügt. ‘The Reminder’ featuring Mimi Page ist ein 1A kleiner Popsong, der sehr schön Dreampop und Glitchhop vereint. Es sind einige Kollaborationen drauf, mit Profresher, der Cat Food Crew, Burney Kutter u.a., 7 der 13 Tracks, aber trotzdem ist es aus einem Guss.

Hinter dem Namen sAuce steckt übrigens Caleb Young aus Northwest Montana, der seit 2009 seine eigenen Sachen produziert und der aus der Underground Hiphop und Experimental-Electronica Ecke kommt.
Das Album ist nicht durchgehend Gold, aber hat mehr richtig richtig gute Tracks als so manch bekannteres Release. Deswegen: Absolute Empfehlung!
Noch dazu bei so einer sympathischen ehrlichen Ansage solltet ihr euch echt überlegen ein paar Euro zu investieren:

“I’m extremely broke right now. So i’m reaching out to my family, friends, and fans to help me get through this tough time. I’m offering 13 oober vibing tracks for $1… or you can donate more, which will be greatly appreciated. It will help me get to Costa Rica to play Envision, pay rent, eat, and make more music. If you don’t have any way of purchasing anything online, or at all, and you still would like to have the album just PM and we will figure something out. I want everyone that would enjoy having this album, to have it. Love N’ Blessinz. Yours Truly. s∆uce”

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Völlig andere Musikecke: Hhappiness sind zurück und haben ein ‘h’ mehr im Namen und eine EP zum Gratisdownload mitgebracht, die morgen dann auch als 7“ auf Almost Musuque erscheinen wird.

Großartiger Lo-Fi Indie aus Stockholm, mit viel Reverb und Herzschmerz und spacigen Noiseausflügen, der in wohltuender Weise Imperfektion umarmt, und hier, zum Song ‘Bananas’ gibt’s auch ein Video:
[vimeo http://www.vimeo.com/35512012 w=400&h=225]

Hhappiness – ¨Bananas¨ from Control Freak Kitten Records on Vimeo.

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[bandcamp track=602226663 bgcol=FFFFFF linkcol=4285BB size=venti]

CATS AND CATS AND CATS haben einen wunderbaren lesenswerten Ratgeber verfasst: “10 Tipps for being in an unsuccessful band“, der sie mir gleich noch mal sympathischer macht, als sie’s mir eh schon wegen ihrer Musik waren, und der in dem schönen von ihnen gerade praktizierten Tipp Nr. 10 gipfelt: “Just put out a greatest hits? Split up!” Das tut die Band nach ihrer derzeitigen Europa Tour nämlich, weil einer von ihnen nach Japan geht. Noch ein Grund mehr, morgen, 14.2.2012, auf die Show von ihnen und We Fade To Grey zu kommen, für die ich das Vergnügen hatte, dieses Poster zu machen:


Und da sie zu siebt anreisen, hoffe ich mal, dass sie auch wirklich Bläser, Geige und was weiß ich dabeihaben, was auf ihren Alben so zum Einsatz kam.

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Und wenigstens kurz angerissen noch eine Empfehlung: ITALs Album auf Planet Mu, wenn ihr brandneuen House mögen könntet, der mit einer Patina überzogen klingt und Mut zum Herumexperimentieren hat. ITAL ist Daniel Martin-McCormick, der mit seinen Bands BLACK EYES (Dischord, Washington DC) und MI AMI (Thrill Jockey) auch schon zu Gast bei uns im Zentralcafé war. Von ITALs Album gibt’s ganz frisch hier einen Vorgeschmackclip:
[vimeo http://vimeo.com/34732403]

ITAL war bislang auf 100% SILK unterwegs, einem tollen kleinen Label für verspulte neue und auf nostalgisch-diskoid/housige Weise alt klingende Dance Music (Sublabel von Not Not Fun, glaub ich). Dort hat übrigens auch ein weiteres MI AMI Mitglied released: Damon Palermo, der zuletzt als Mitmusiker von JONAS REINHARDT bei uns zu Gast war. Sein Dance Alter Ego ist MAGIC TOUCH und was er unter diesem Namen macht, klingt mitunter so:
[vimeo http://vimeo.com/26307947]

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